Pressemitteilung vom 3. März 2007
Palmen in der Schmiedestraße und Winterreifen ade?
Mit dieser möglichen Zukunftsvision im Gepäck trafen sich am 28.3.2007 in der "Palette" Mitglieder
der Grünen und interessierte Mitbürger zu einem klimapolitischen Klönschnack.
Zur Einleitung zeigte Torsten Pöschl die möglichen Vorteile einer Klimaerwärmung in Kappeln auf.
Ganzjahrestourismus ohne Saisonbeschränkung, der sich positiv auf Arbeitsplätze und das
Fremdenverkehrsgeschehen in der Schleistadt auswirken würde, war ein Aspekt von vielen, der beleuchtet wurde.
Entfallende Schneeräumung, deutliche Senkung der Heizkosten verbunden mit einer drastischen
Verringerung von Schornsteinemissionen, wirtschaftlicher Schub für die Landwirtschaft, Wegfall von Winterbekleidung
und damit Kostenreduzierung für jeden einzelnen,.... die Liste der möglichen Vorteile war lang.
Nach dieser provozierenden Einleitung berichtete Annemie Dick, Kreisvorstandsmitglied der Grünen SL-FL,
in einem Kurzreferat über die Atomenergie.
Herausragendster Punkt war die Tatsache, dass der Anteil der Energiegewinnung aus Atomkraftwerken weltweit
nur 2,5 % beträgt, der Atommüll aber auf tausende von Jahren ganze Völker und Erdteile bedroht.
Zudem ist Uran auch nicht unendlich vorhanden. Hier stellte sich die Frage, ob diese geringe Nutzung
ein solches Gefahrenpotential rechtfertige.
Die Anwesenden verneinten diese Frage und waren sich einig, dass man insbesondere mit Energieeinsparung
der weiteren Nutzung von Atomstrom entgegentreten muss, ohne die erneuerbaren Energien aus den Augen zu verlieren.
Im Gegenteil, Technik und auch Förderung dieser Energieformen müssen weiter im Focus bleiben.
Dass es schon einige Stromanbieter auf dem Markt gibt, die Strom nur mit erneuerbaren Energien anbieten,
brachte Norbert Dick, Vorsitzender der Grünen Kappeln, nahe, indem er diese Anbieter vorstellte und auch gleich
die Tarife dazu parat hatte.
Hier zeigte sich, dass es sogar Anbieter gibt, die günstiger an den Endverbraucher verkaufen als
die großen etablierten Stromanbieter.
Hier kann also jeder einzelne Sparen und zugleich etwas für den Klimaschutz erreichen. Auch von Kappeln aus!
Details und Tarifvergleich hier.
Als Gast des Abends konnten die Grünen Günther Siegmon, den Energieberater der Stadt Eckernförde
begrüßen, der aufzeigte, durch welche kleinen aber effizienten Maßnahmen Energiesparen möglich ist.
In Anbetracht der desolaten Kassen in den Kommunen sollten gerade diese ein Energiemanagement
für die öffentlichen Gebäude erstellen.
Rathäuser, Schulen, Turnhallen, Verwaltungsgebäude, öffentliche Toiletten,
Straßenbeleuchtung....überall dort ist ein hohes Potential an Einsparungen bei Wasser, Heizung, Strom vorhanden.
Für Kappeln, waren sich die Anwesenden einig, ist da bestimmt noch einiges zu machen,
um den städtischen Haushalt zu entlasten!
Günther Siegmon spannte einen Bogen über die Vorteile des Passivhauses, das 10-15 % mehr koste,
aber so gut wie keine Heizung benötigt, über Standbygeräte wie Videorecorder, Fernseher,
Musikanlagen etc., über die Gestaltung von Neubausiedlungen mit der Anordnung der Häuser,
um den Schattenwurf zu vermeiden und machte Ausführungen über Dämmmaßnahmen am Eigenheim,
die nach einer Wirtschaftlichkeitsrechnung erfolgen sollten.
Zumeist würden diese dann Sinn machen, wenn Ohnehinmaßnahmen anstünden.
Zu guter letzt reichte Herr Pöschl ein paar Fotos herum, die er im Hafenbereich Kappelns aufnahm.
An markanten Gebäuden simulierte er mit einem Gestell, welche Auswirkungen ein Anstieg des Meeresspiegels
von nur einem Meter auf die Hafenzeile hat.
Deutlich zu sehen war, dass dann bei den derzeitigen Hochwasserständen viele dieser Gebäude
nicht mehr nutzbar sind.
Alles in Allem ein spannender Abend, an dem so mancher neue Erkenntnisse mit nach Hause
nahm und am eigenen Energieverhalten Veränderungen vornimmt.