Pressemitteilung der Stadt Kappeln vom 18.12.2006
zum Aus für Paralympic Zentrum
STADT KAPPELN DER BÜRGERMEISTER
Reeperbahn 2, 24376 Kappeln
Betreff: Barrierefreies Paralympic-, Tourismus-, Sport- und Freizeitzentrum Kappeln-Ellenberg
Dem Bürgermeister der Stadt Kappeln wurde heute am 18. Dezember 2006 von der holländischen Investorengruppe
ConeGroup mitgeteilt, dass man die Entwicklung eines barrierefreien Paralympic-, Tourismus-, Sport- und Freizeitzentrums
auf dem Gelände der ehemaligen Marinewaffenschule in Kappeln-Ellenberg mit sofortiger Wirkung einstellt.
Grund dafür seien die zähen und für den Investor nicht mehr nachvollziehbaren Aussagen und Fragen
des Wirtschaftsministeriums des Landes Schleswig Holstein.
Man habe den Eindruck, dass das Wirtschaftsministerium keine positive Einstellung dem Projekt gegenüber besitzt
und man müsse annehmen, dass es nicht erwünscht ist.
Mit großer Enttäuschung hat die Stadt Kappeln diese Mitteilung aufgenommen, denn damit gerät auch
das Schwimmbad, das seitens der Stadt für einen künftigen Investor mit erheblichen Kosten
seit Jahren in Betrieb gehalten wurde, in Gefahr.
Man ist sich in Politik und Verwaltung einig, im Interesse der Mitarbeiter, eine Übergangslösung zu finden,
die aber spätestens bis Mitte des Jahres 2007 auslaufen werde.
Der städtische Haushalt lässt keine Übernahme durch die Stadt zu, dies habe man auch Kommunalaufsicht
in aller Deutlichkeit gesagt bekommen.
Unverständnis herrscht in den Kappelner Gremien auch darüber, dass man in Kiel anscheinend nicht erkannt
hat, welche Chancen sich mit einem paralympischen Sport- und Freizeitzentrum für Schleswig Holsten ergeben hätten.
Das Internationale Paralympische Komitee war bereit, in Kappeln eine Akademie einzurichten,
um den Behinderten Sport-, Ferien- und Trainingsmöglichkeiten anzubieten.
Das Tourismusressort der Landesregierung bezieht sich in ihrer kritischen Einstellung auf eine sogenannte Berger-Studie,
die Behinderte in ihrer Zielgruppenanalyse nicht erwähnt.
Das aber erst Angebote neue Nachfrage auslöst und das es Einrichtungen für Behinderte um Sport und
Freizeit zu kombinieren in dieser Größenordnung in ganz Europa zur Zeit nicht gibt,
hat man ebenfalls außer Acht gelassen.
Herr Teunissen, Geschäftsführer der ConeGroup, der mehrere Jahre Schatzmeister des Internationalen
Paralympischen Komitees war und im IPC über beste Kontakte verfügt, war sich sicher,
in Kappeln eine einmalige Einrichtung für den Behindertensport in Europa realisieren zu können
Die holländische Investorengruppe hat angekündigt, zu einer Pressekonferenz nach Kappeln zu laden,
um einmal darzustellen, wie man in Schleswig Holstein mit Investoren verfährt.
Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat in seiner Sitzung am 29. Juni 2006 das Projekt parteiübergreifend
befürwortet.
Die Stadt Kappeln, die seit mehreren Jahren eine intensive Investorensuche betrieben hat und bis zur Entscheidungsreife
nun das zweite Konzept in Kiel vorlegte, wird nun den Experten der Landesregierung und der BIMA die künftige
Vermarktung des Geländes überlassen.
Hier werde man den Grundstückseigentümer, die BIMA, und das Konversionsbüro
der Landesregierung in die Pflicht nehmen.
Die Behindertensportverbände, die das Projekt in ihrer Konzeption mitgestaltet haben sind ebenfalls
über den Ausgang der Verhandlungen maßlos enttäuscht.
Für Nachfragen steht Ihnen Herr Tenhagen vom Rehabilitations- und Behindertensportverband
Schleswig Holstein, Telefon 04621 - 27689, und Herr Teunissen, Geschäftsführer der
ConeGroup Telefon Vorwahl Holland 0031 314 620 160 zu Verfügung.